Sunday, 4 August 2013

Entscheidung zum Angriff auf kurdische Bevölkerung in Dîlok getroffen!



Am 26. Juli 2013 trafen sich 70 Kommandanten der Freien Syrischen Armee unter der Gastgeberschaft der Türkei in Dîlok (Gaziantep). Jetzt ist an die Öffentlichkeit gekommen, dass die Entscheidung zu den Angriffen auf die kurdische Bevölkerung von Rojava (Westkurdistan/Nordsyrien) auf diesem Treffen gefällt worden ist. In Til Hasıl und Til Aren im Gebiet Halep wurden am 31. Juli und 1. August mindestens 70 kurdische Zivilisten getötet und Hunderte als Geiseln genommen.
 
Der Nachrichtenagentur ANHA zufolge, erklärte der Vorsitzende des militärischen Rats der Freien Syrischen Armee Abdulcabbar el-Akidi auf dem Treffen in Dîlok, dass sie viel stärker als die PYD seien und alle Kurden aus den Gebieten Syriens vertrieben werden sollen. Es sei die Zeit der „Vernichtung“ gekommen. Zudem wurde eine Videobotschaft ausgestrahlt, in der mehrerer Kommandanten der Freien Syrischen Armee zu sehen sind. Darin wird erklärt, dass unter anderem die Brigade „Azadi“ Teil der Angreifer auf Til Hasıl und Til Aren ist und das Ziel der Angriffe die kurdischen Volksverteidigungseinheiten (PYD) seien.

Angst vor neuen Massakern
Nur drei Tage nach dem Treffen in Dîlok begannen die Angriff der bewaffneten Gruppen auf die Kurden in Til Hasıl und Til Aran. In diesen Gebieten leben circa 40.000 Kurden. Neben Til Hasıl und Til Aran besteht auch in den Städten Kubeysin, Cerablus und Minbic die Gefahr von Überfällen. Es sollen bereits Vorbereitungen von al-Qaida-nahen Gruppen und Teilen der FSA für ein Massaker in Minbic geben – einer Stadt, in der Kurden und Araber zusammen leben. Örtliche Quellen berichten davon, dass bewaffnete Gruppen die Bevölkerung dazu zwingen kurdische Einrichtungen, wie das kurdische Volkshaus, zu schließen. Die Straße aus Minbic in Richtung Kobani wurde durch bewaffnete Kämpfer abgeriegelt.

Auseinandersetzungen im Gebiet um Serê Kaniyê
Seit den frühen Morgenstunden des 2. August sind im Gebiet der westkurdischen Stadt Serê Kaniyê erneut heftige Auseinandersetzungen zwischen den kurdischen Volksverteidigungseinheiten (YPG) und der al-Qaida nahestehender islamistischer Gruppen ausgebrochen. Bei den islamistischen Gruppen handelt es sich um die Al-Nusra-Front und der Gruppe Islamischer Staat Irak und Syrien.
 
Die Auseinandersetzungen begannen, nachdem die islamistischen Gruppen um vier Uhr morgens die Stadt Serê Kaniyê mit Raketen beschossen haben. Dabei wurden mindestens vier ZivilistInnen verletzt. Daraufhin griffen die YPG-Einheiten Stellungen der Islamisten einige Kilometer vor dem Stadtzentrum im Gebiet von Esfer Necar und Tel Halaf an. Die Angriffe der Islamisten auf Serê Kaniyê begannen am 17. Juli. Nach schweren Verlusten mussten sie sich allerdings nach kurzer Zeit bis in die Region Tel Halaf zurückziehen.

Gefechte in Til Ebyad halten an
Auch am späten Abend des 02.08. hielten in Til Ebyad die Gefechte zwischen islamistischen Gruppen und der YPG an. Gegen 22 Uhr Ortszeit kam es zu schweren Auseinandersetzungen in drei Dörfern nahe der Grenze zur Türkei. Laut Augenzeugenberichten haben die YPG-Kräfte eines der Dörfer, in welchem die Islamisten seit dem frühen Morgen des Tages Waffen und Kämpfer angesammelt hatten, umstellt. Ob und wie viele Verluste es bei diesen Auseinandersetzungen gab, ist noch nicht bekannt.

Informationen zum Treffen in Antep: http://www.nadir.org/nadir/initiativ/isku/pressekurdturk/2013/30/04.htm

Quelle: ANF, 02. und 03.03.2013, ISKU

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